Flachland
Was? Ihr glaubt, Ihr wart schon in den echten Bergen? Na denkste!
Die bisherigen beiden Schweizer LUG-Camps in Felsberg und Interlaken waren beides in breiten Flusstälern (Rhein und Aare), die eigentlich bloss Fortsetzungen das Flachlandes ins Vorgebirge waren. Das waren also bisher nur so die kleinen Demoversions-Berge.
Höhenprofil
Wer das nicht glaubt, schaut mal am besten das Höhenprofil aller LUG-Camp Orte bisher an, wo die liegen — es überrascht.
In Deutschland hatten wir eine ziemliche Auswahl:
Flensburg 2002, 2004, 2008 10m Wuppertal 2005 100m Roth 2010 340m Karlshof 2000, 2001 450m Gschwender Hof 2009 850m (Immenstadt selber 730m) Ofterschwang 2006 864m
Und was hatten wir bisher in der Schweiz? Weniger als die beiden letzten:
Felsberg 2003 572m (wie gesagt, Flachland Fortsatz) Felswand dahinter 934m Versam Wanderung 830m Falera Autoausflug 1213m Interlaken 2007 567m (und gleich nochmals Flachland) Rychenbach Standseilbahn 843m Brienzer Rothornbahn Bahn 1341m
Als Vergleich, reines Schweizer Flachland mit den grossen Städten ist:
Basel 260m Genf 390m Zürich 410m Bern 520m (ja, Hauptstadt 50m unter den LUGcamps!)
Seht Ihr, Leute, soviel zu "Ihr habt die Berge erlebt". Das war nur der Kleinkram. Die echten habt Ihr noch gar nicht gesehen!
Berge
Aber keine Angst, diesmal liefern wir sie Euch nach. Es geht nicht nur in die Pampa hinaus, sondern auch in die Höhe hinauf:
Tschierv 2011 1660m (3 mal mehr als bisher!) (Dorf mehr als die Ausflüge bisher) mit als Anreise: Landquart 520m (immer noch Flachland) Klosters 1200m (Fahrt 700m Talhöhe hinauf) Flülapass 2383m (und dann gleich nochmals 1180m rauf!) Zernez 1471m (und über 900m wieder runter) Vereinatunnel 1460m (ausser ihr nehmt den Autoverlad :-)) Ofenpass 2149m (wieder fast 700m rauf) (und nach Tschierv fast 500m runter) (die Post fährt das mit dem Gelenkbus)
Warnung
Nachdem Ihr nun wisst, dass Ihr bisher keine richtigen Berge hattet, und nun die echten dran sind, wird es Euch nicht wundern, dass wir hier eine Warnung bringen, insbesondere für diejenigen unter Euch, die Zelten und/oder Wandern wollen:
Diese Berge sind nicht so harmlos wie das Kleinzeugs was Ihr bisher erlebt hat. Es hat hier alpine Gefahren. Berge können gefährlich sein, wenn man unvorsichtig oder schlicht unwissend ist. Daher bringen wir Euch ein paar Tips zum Umgang:
- Es kann um diese Jahreszeit noch sehr kalt sein, oder schon sehr heiss. Vorhersehen welches es sein wird ist zumeist nur auf wenige Wochen hinaus halbwegs möglich, und kann auch dann schnell und ohne Ankündigung ändern.
- Einerseits kann es immer noch (oder schon wieder!) Schnee haben, und dazu passende Temperaturen um Null Grad Celsius. Neil hat selber schon im Juli(!) 2007 bei einer 2200m Bergwanderung einen Schneesturm mit 15cm Neuschnee erlebt. Leider mit Kollegen die nicht genug warme Kleidung zum addieren hatten und massiv frohren, die werden das in Zukunft anders machen :-).
- Andererseits kann es auch bereits ausgtrocknet sein, und die Sonne brät einem auf den Schädel, und man braucht beim Wandern sehr viel Wasser, das man auch mitnehmen können sollte. Neil hat selber im Juli 2003 sogar ein Feuerverbot wegen Waldbrandgefahr aufgrund von Trockenheit erlebt, fast am gleichen Ort (ca 20km weg) an dem 2007 dann auch der Schneesturm war.
- Und das schlimmste zum Wetter: Ein Wetterumbruch kann sich problemlos hinter einem Berg unsichtbar aufstauen, und dann innert einer halben Stunde dorthin entladen wo man ist, von eitel Sonnenschein zu Gewitter in 30min ist in Extremfällen absolut möglich.
Folglich sollte man auch eine passende Auswahl an Ausrüstung mitbringen und dabei haben, die geeignet ist für beide Sorten Bedingungen.
- Zelt+Schlafsack das für beides anpassbar ist (mehrere Schichten addier oder weglassbar), oder aber nur bei warm zelten und bei kalt auf den Bunker ausweichen :-).
- Kleidung sollte von für Winterferien geeignete, aber bis auch für Hochsommer geeignete mitkommen, am besten auch mit Schichten varierbar. Und bei letzterem nicht vergessen, dass sie trotzdem noch bedecken sollte, sonst ist auf dieser Höhe der Sonnenbrand fast schon vorprogrammiert. Ebenso sollte man Nässetaugliches dabei haben, falls es regnet, und auch auf Wanderungen mitnehmen, falls das Wetter plötzlich umschlägt.
- Schuhwerk sollte ohnehin für Wanderungen geeignete mit dabei sein, am besten richtige Wanderstiefel, mit gutem, griffigem Profil darunter.
- Ausserdem sollte man einen Behälter haben, um Wasser mitzunehmen wenn man wandern geht und um Dehydration zu verhindern wenn es heiss wird.
- Zudem sollte man damit rechnen, dass in den Bergen oft kein Telefon erreichbar ist, weil man in einem Funkloch ist, und dazu reicht ein Knick in einem Tal, das danach nicht mehr radiobestrahlt wird. In Fall einer Verletzung wird dann ein Teil der Gruppe zurückkehren müssen und Hilfe hinaufschicken. Damit man nicht einen Verletzten alleine leigen lassen muss, oder ein einzelner Hilfe holen muss, sollte man mindestens als 4er Gruppe wandern gehen.
- Im Auto sollten Schneeketten mit dabei sein.